Tagtäglich haben wir ihn in der Hand, er ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken, und doch haben sich vermutlich nur die wenigsten von uns jemals gefragt, was es eigentlich mit dem Euro auf sich hat. Woher kommt das Eurozeichen? Wer ist auf die Idee gekommen, unser Geld so zu gestalten?
Eine interessante Frage, der wir nun auf den Grund gehen wollen. Denn eines ist klar: Wir alle haben gerne jede Menge Euro in unsere Tasche – und da sollten wir natürlich auch ein klein wenig über diese Währung wissen, die bereits seit ganzen 20 Jahren unser tägliches Leben bestimmt.
Heute wissen wir ganz intuitiv, wie viel 10€ oder 100€ in etwa wert sind. Wir wissen, wie viel uns ein 10 € Bonus ohne Einzahlung im Casino bringt, wie viel Liter Milch wir mit 5€ kaufen können oder wie viele tausend Euro uns ein Auto in etwa kostet. Doch das war nicht immer so. Der Umstieg war ein langsamer – und selbst heute trifft man so manch einen Deutschen, der den Euro in die gute alte Mark umrechnet.
Die Geschichte des Euro
Am 1. Januar 2002, also von etwas mehr als 20 Jahren, wurde der Euro als Bargeld-Währung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion eingeführt. 11 Länder, darunter auch Deutschland, haben mit diesem Stichtag ihre Währung auf Euro umgestellt. Bereits ein Jahr zuvor, am 1. Januar 1999, gab es Euro in virtueller Form als sogenanntes Buchgeld.
Weit vor diesen Einführungen musste das Eurozeichen natürlich erst einmal entstehen. Es scheint ein sehr simples Symbol zu sein, haben wir uns alle doch inzwischen schon so sehr daran gewöhnt. Doch wurde in die Entwicklung des Eurozeichens damals tatsächlich jede Menge Arbeit gesteckt.
Die Bezeichnung „Euro“ für die gemeinsame Währung wurde bereits 1995 festgesetzt, und zwar im Zuge einer Tagung des Europäischen Rates. Diesem Vorschlag stand vor allem die Idee der sogenannten ECU (European Currency Unit) gegenüber.
Doch bevor wir einen genaueren Blick auf das Design des Euro werfen, wollen wir uns ansehen, welche Banknoten und Münzen es eigentlich gibt, und wie diese entstanden sind.
Geldscheine und Münzen
Zur Einführung des Euro wurden insgesamt 7 Banknoten und 8 Münzen entworfen und als allgemeine Zahlungsmittel eingesetzt. Dabei wurden Banknoten in Stückelungen von 5€, 10€, 20€, 50€, 100€, 200€ und 500€ ausgegeben, und Münzen in Stückelungen von 1 Cent, 2 Cent, 5 Cent, 10 Cent, 20 Cent, 50 Cent, 1 Euro und 2 Euro.
Während die Banknoten im gesamten Euro-Währungsgebiet genau gleich aussehen, zeigen die Münzen unterschiedliche Gestaltungen. Jede Münze weist eine nationale und eine einheitliche Seite auf. Die einheitliche Seite der Münzen ist, wie der Name bereits sagt, in allen Euro-Ländern gleich. Die nationale Seite hingegen unterscheidet sich, je nachdem, in welchem Land die Münze ausgegeben wurden. Trotz der unterschiedlichen Gestaltungen der Euro-Münzen können diese selbstverständlich im gesamten Euro-Gebiet gleichermaßen verwendet werden.
Änderung der Banknotenserie
Kommen wir nun noch einmal kurz zur Banknotenserie zurück. Die ursprüngliche Serie der Banknoten wird heute nämlich nicht mehr ausgegeben. Sie ist als sogenannte „Erste Serie“ bekannt. Verwenden kann man die Banknoten dieser ersten Serie allerdings selbstverständlich immer noch. Die Ausgabe der zweiten Serie, der sogenannten Europa-Serie, erfolgte sukzessive und wurde im Jahr 2019 vervollständigt. Sie enthält lediglich keine 500€ Banknote mehr und besteht somit aus lediglich 6 Banknoten.
Die Gestaltung des Euro-Symbols
Egal welche Serie an Banknoten, egal welche Münzen – bei allen geht es um eines: den Euro. Der Euro wird offiziell mit dem sogenannten Eurozeichen „€“ abgekürzt. So weit, so klar. Doch wie entstand dieses Symbol eigentlich?
Das €-Zeichen basiert in seiner grundlegenden Gestaltung auf dem griechischen Buchstaben Epsilon ϵ. Die Ähnlichkeit zum Eurozeichen ist auf den ersten Blick unverkennbar. Doch warum Epsilon? Dies geht vermutlich ganz einfach auf den Anfangsbuchstaben des Wortes Euro, also „e“ zurück, welches im griechischen Alphabet als Epsilon bezeichnet wird.
Gibt es keine Möglichkeit das Euro-Symbol zu verwenden, so wird die Währung laut ISO mit den drei Buchstaben EUR abgekürzt. Auch diese Abkürzung ist somit eindeutig festgelegt und kann nicht willkürlich gewählt werden.
Begründung für die Gestaltung des €-Symbols
Wie der Tagesspiegel bereits berichtete, geht die Entscheidung des Europäischen Rates, sich für Euro anstelle der ECU zu entscheiden, vor allem auf Theo Waigel, Ex-Finanzminister, zurück. Entworfen hat jedoch jemand ganz anderes das Eurozeichen, nämlich der Grafiker Arthur Eisenmenger – und zwar bereits im Jahr 1974, noch lange bevor es offiziell als Eurozeichen übernommen wurde.
Die Verbindung des Eurozeichens mit dem griechischen Alphabet und somit der griechischen Antike soll außerdem an den antiken Ursprung Europas erinnern. Der doppelte Mittelstrich entspringt überdies dem Gleichheitszeichen. Gesehen als zwei parallele Striche soll dies die langfristige Stabilität der EU und der Euro-Zone symbolisieren. Kultur und Stabilität, vereint in einem Zeichen, das ist also der Gedanke, der hinter dem Eurozeichen, wie wir es heute in unserem Alltag verwenden, steht.